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Schlafprobleme geschlechtsspezifisch
22. Oktober 2025

Auch wenn in der Ostseeklinik Prerow die Patienten hauptsächlich mit pneumologischen oder orthopädischen Krankheitsbildern vorstellig werden, liegt auch eine hohe Inzidenz von Erkrankungen im Bereich der Schlafmedizin vor. Im Rahmen des Aufnahmegespräches wird daher evaluiert, inwiefern die Patientinnen und Patienten über Einschlafstörungen/Durchschlafstörungen klagen oder ob sich Hinweise für ein restless legs Syndrom oder eine obstruktive Schlafapnoe ergeben. Hier gibt es deutliche geschlechtsspezifische Varianzen.  Die Insomnie stellt die weltweit häufigste Schlafstörung dar und in Deutschland leiden etwa 6 % der Bevölkerung an einer Insomnie, wobei Frauen fast doppelt so häufig wie Männer betroffen sind. Die Prävalenz steigt dabei postmenopausal sprunghaft an. Die Insomnie ist dabei assoziiert mit kognitiven, metabolischen psychiatrischen und anderen schlafmedizinischen Erkrankungen, wobei insbesondere hinsichtlich der Depression und der Schlafapnoe ein bidirektionales Verhältnis besteht. Auch das restless Legssyndrom zeigt eine deutlich erhöhte Prävalenz beim weiblichen Geschlecht, wobei dies ein eigenständiger Risikofaktor ist. Beim obstruktiven Schlafapnoesyndrom sind bereits geschlechtsspezifische Unterschiede seit den 1980er Jahren beschrieben, mit einer höheren Prävalenz beim männlichen Geschlecht. Durch gezielte anamnestische Fragen, Evaluation mittels Fragebögen (z. B. ESS, etc.) kann eine Beratung der Patienten im Rahmen der schlafmedizinischen Sprechstunde erfolgen und diagnostische und therapeutische Pfade festgelegt werden. In Kooperation mit der psychologischen Abteilung des Hauses erfolgen schlafmedizinische Vorträge zur Verbesserung der Schlafqualität, Beratung hinsichtlich einer kognitiven Verhaltenstherapie (die mittlerweile auch mittels digitaler Gesundheitsanwendungen unterstützt werden kann) oder auch die Einleitung einer weiterführenden Diagnostik mittels Polygrafie und Polysomnografie.

Auch im Bereich der psycho-edukativen Angebote ((Resilienz-/Achtsamkeitsvorträge) ist eine geschlechtsspezifische Varianz zu verzeichnen. D.h., dass diese Vortragsangebote häufiger von Frauen als von Männern wahrgenommen werden.